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​​Carolin als Au Pair in Viña del Mar

​  Au Pair 2018  

Hallo liebe Leserin, hallo lieber Leser,

Mein Name ist Carolin, ich bin 18 Jahre alt und habe 2017 mein Abitur gemacht. Da ich in der Schule nur einige Jahre Spanischunterricht hatte, stand für mich fest, nach dem Abitur nicht direkt mit dem Studium zu beginnen, sondern ins Ausland zu gehen, um mein Spanisch zu verbessern. Obwohl man sich manch gefährliche Geschichte über Südamerika erzählt, ist Chile das „sicherste“ Land dort. Das hat auch meine Eltern geruhigt. Meine Wahl fiel schnell auf das Au-Pair-Programm von Chile Inside . Anfang des Jahres 2017 habe ich mich mit der Organisation in Verbindung gesetzt und sehr schnell eine Familie gefunden.

Meine Gastfamilie bestand aus einer Österreicherin, die vor acht Jahren ausgewandert war und ihren beiden Söhnen (fünf und anderthalb Jahre alt). Sie wohnen in Viña del Mar, an der Küste, ca. anderthalb Stunden von Santiago entfernt. In Viña besucht der ältere Junge auch die Deutsche Schule. Meiner Gastmutter war es wichtig, dass sie ein deutschsprachiges Au-Pair hat, damit die Kinder auch im Alltag viel Deutsch reden.

Als ich Ende August ankam, verabschiedete sich gerade der Winter und der Frühling hielt Einzug. Das chilene Spanisch ist besonders:Endsilben werden weggelassen, Wörter anders ausgesprochen und es gibt viele Modismen, die es nur in Chile gibt. Anfangs verstand ich kaum ein Wort. Vier Wochen Sprachschule, immer drei Stunden vormittags, haben da sehr geholfen.

Obwohl ich selbst zwei kleinere Geschwister habe, war es für mich eine komplett neue Erfahrung, auf ein Baby aufzupassen. Da der ältere Bruder vormittags immer in der Schule war, habe ich mich vormittags nur um das Baby gekümmert. Dreimal die Woche kam auch eine Haushälterin, um zu kochen, sauber zu machen und mir mit dem Baby zu helfen. Mittags aßen wir alle gemeinsam, nachmittags habe ich dann beide Kinder betreut. Wir gingen oft auf den Spielplatz oder spielten im Garten. Oft haben wir auch gebastelt oder andere tolle Sachen gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, wie schwer es ist, beiden Kindern gerecht zu werden. Ich bewundere jetzt meine Eltern, wie gut sie das bei uns drei Geschwistern gemacht haben.

Ich fühlte mich sehr schnell sehr wohl in meiner Familie. Am Wochenende unternahmen wir zusammen Ausflüge. Nicht selten haben wir dabei große Abenteuer erlebt, die ich nie vergessen werde. In der Sprachschule traf ich auch andere Au-Pairs und Freiwillige aus der Region Viña del Mar/Valparaíso und oft unternahmen wir etwas zusammen. Meine Gastmutter hat mir viel Freiraum in Bezug auf freie Tage gelassen. So konnte ich für verlängerte Wochenenden nach Mendoza (Argentinien) oder in den Norden nach San Pedro de Atacama fahren. ​

Ein besonderes Erlebnis war auch das Weihnachtsfest mit meiner chilenischen Familie und ihren Verwandten. Zum ersten Mal habe ich mit so vielen Leuten Weihnachten gefeiert, allerdings ohne echten Weihnachtsbaum. Als meine Gastmutter mir erzählte, dass ich mich darauf einstellen sollte, eventuell nur einen kleinen Plastikbaum zu haben oder sogar gar keinen, hat mich das schon sehr hart getroffen. Das Weihnachtsbaum Kaufen und Aufstellen ist in meiner Familie eine wichtige Weihnachtstradition, die auch das eine oder andere Drama mit sich bringt. Die Aussicht gegebenenfalls einen Baum auf Papier zu malen, als Weihnachtsbaum-Ersatz, regten schon einige Zweifel an, ob es ein gelungenes Weihnachten werden würde. Jegliche Sorge war jedoch umsonst.

Im letzten Monat bin ich dann nur noch gereist, um Land und Leute kennenzulernen. Ich war sogar fünf Tage in Peru und habe mir auch Machu Picchu nicht entgehen lassen. Chile ist ein atemberaubendes Land, das tausende von Facetten hat. Ich habe mich immer super sicher gefühlt, wenn ich Orte erkundet habe und die Leute waren sehr nett und hilfsbereit. Auch mein Spanisch hat sich sehr stark verbessert. Da ich nicht wirklich in einem chilenischem Umfeld gelebt habe, würde ich auch nicht behaupten, dass mein Spanisch perfekt ist, aber es ist besser als erhofft. Ich verstehe den Großteil und gegen Ende konnte ich auch Touren auf Spanisch machen. Im Sprechen bin ich auch viel sicherer geworden und kann längere Konversationen führen. Obwohl ich jetzt schon wieder zurück in Deutschland bin, steht für mich fest, dass ich auf jeden Fall noch einmal nach Chile fliegen werde, um meine Familie zu besuchen. Ich habe die Kinder sehr ins Herz geschlossen und der Abschied fiel allen sehr schwer.

Einen Auslandsaufenthalt kann ich nur empfehlen, da ich sehr viel über mich und das Leben gelernt habe. Ich weiß zum Beispiel, dass Kinder wundervoll sind und man mit ihnen viel Spaß haben kann, aber sie sind super super anstrengend. Ich bin selten so oft so erschöpft abends ins Bett gefallen. Diese Reise war auch die Erste, die ich ganz allein organisiert habe und es macht mich jetzt noch stolz, wie alles fast reibungslos funktioniert hat.

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